Ortsgruppe Heilsbronn: Ein Wochenende über die Grenze, in den wenig bekannten Osten

Neue Mitglieder haben uns auf das Wandergebiet Böhmerwald in Tschechien aufmerksam gemacht. Gerne nahmen wir ihr Planungsangebot für ein verlängertes Wochenende um den 03. Oktober wahr. Die Idee stieß auf sehr großes Interesse, sodass insgesamt 21 Teilnehmer den Weg in den Böhmerwald antraten.

Die meisten Teilnehmer machten sich am Freitagnachmittag auf den Weg in Richtung Osten. Die erste Überraschung war unsere Unterkunft: Das Schlosshotel Zamek in dem Dorf Zdikov mit liebevoll eingerichteten Zimmern. Das Mobiliar, die hohen Decken und viele nette Details machten unseren Aufenthalt zu etwas Besonderem. 

Der erste Tag begann mit Sonnenschein, was sich aber im Laufe des Tages ändern sollte. Mit den Autos fuhren wir zum Biosphärenreservat Sumave, um dort am Fluß Vydra die Besonderheiten des Böhmerwaldes zu entdecken. Der Weg führte uns durch Hochmoorlandschaften, windige Hochebenen und entlang am braunen Flusswasser der Vydra. Der Fluss fließt teilweise mit hohem Gefälle reißend über viele Felsblöcke und Stromschnellen. Das umliegende Moor färbt das Flusswasser braun und lässt es bei Stromschwellen schäumen. Das Wetter verschlechtere sich und wir waren froh um eine trockene Rast in der 1934 errichteten Turnerhütte, tschechisch Turnerova Chata. Dort genossen wir typisch tschechische Mahlzeiten. Zurück im Schlosshotel entspannten wir im hoteleigenen Wellnessbereich und genossen die leckeren Speisen der böhmisch-tschechischen Küche  

Nachdem am nächsten Tag der Wetterbericht wieder Regen gemeldet hatte, entschieden wir uns das schöne Städtchen Krumlov (deutsch: Krumau) zu besuchen. Die Moldau umgibt die Stadt auf 3 Seiten. Dominant über der Stadt thront die Burg- und Schlossanlage Ceský Krumlov. Der gesamte historische Komplex steht seit 1992 auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO. Die Stadt hat viel zu bieten, sodass sich die Gruppe nach der Stadtführung trennte, einige zogen durch die kleinen und ausgefallenen Geschäfte oder machten eine Schlossführung und besuchten den prächtigen Schlosspark.

Der letzte Tag begann trüb, aber weitgehend trocken. Wir fuhren Richtung deutsch-tschechischer Grenze und parkten an einem Bahnhof im Dorf Kubova Hut. Unsere fünf-stündige Wanderung führte durch Nadelwälder, über bemooste Wege, vorbei an alten Bunkern hinauf zum 1362 m hohen Berg Boubin. Auf dem Gipfel erwartet uns eine Aussichtsplattform, auf der uns eine fantastischer Rundumblick versprochen wurde, nur war genau zu diesem Zeitpunkt dichter Nebel. Bei gutem Wetter hätten wir einen Weitblick bis zu dem Großglockner genießen können.

Während der Wanderung entwickelte sich ein Wettbewerb, wer den schönsten Fliegenpilz entdeckt, außerdem bekamen wir einen Lehrgang über Speisepilze, die dort am Weg entlang wuchsen.

Nach drei beeindruckenden Tagen im Böhmerwald mit schönen Eindrücken machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Deutschland. Doch wir sind uns sicher,  der Böhmerwald ist bestimmt einen weiteren Besuch wert.

Heike Schneider